*** START OF THE PROJECT GUTENBERG EBOOK 52183 *** OTFRIED KRZYZANOWSKI UNSER TÄGLICH GIFT GEDICHTE LEIPZIG KURT WOLFF VERLAG BÜCHEREI »DER JÜNGSTE TAG« BAND 67 GEDRUCKT BEI DIETSCH & BRÜCKNER IN WEIMAR PHANTASIA DESPERANS Anmutig, leicht, lebendig! Einsam auf schneebedecktem Feld: Doch ist der Hunderthändig Meines Gedichtes Held. Der Hunderthändig ohne Kopf! Doch spielt er mit -- einem Schädel. Macht ihm aus welkem Gras einen Schopf, Gelb wie der welke Nebel. Was gilt der Schopf? Nichts gilt der Kopf! Und ich bin gut und edel. Der Hunderthändig ohne Kopf Spielt Ball mit einem Schädel. FRAGE Ist deine Liebe wie eine Herde von Wölfen! Lautlos rennt sie durch die endlose Steppe; Ihnen heißt der Himmel, der endlos grau Über den Wütigen hängt, ihr Hunger. Oder lauerst du auf Beute: Im Geröll als Natter verborgen? Wer bist du? Gib acht: eine flüchtige Katze Nimmt deine Seele mit sich. CANTATE Ach, dir gehört die Liebe, Leichter Flieder! Und dir gehört die Jugend, Leben! Tod! Und zwischen hohen Häusern Schreiten Mädchen, Sie schreiten unter blauem Himmel hin. Und zwischen grauen Häusern Spielen Buben. Dir gelten Mut und Bangen: Hohe! Welt! Und dir gehört die Liebe, Leichter Flieder! Ach, dir gehört die Jugend, Leben! Tod! ABEND Wenn der Abend uns bezwingt Und die Klage in uns singt: Fühlst der bangen Seele Flug, Weißer Mädchen Atemzug. Fremd ist Friede, fremd der Streit, Wann entrinnen wir der Zeit? Und kein Alter macht uns klug: Fühlst der Seele Abendflug. ERFÜLLUNG Was tun? Du Ranke! Danken! Dir und der Stunde danken. Das Glück gibt Demut: Fleisch und Brot Und Wein -- und Tod! Als hätte ich Sehnsucht gelitten, Machst du mich traurig. O Gott, die traute Stunde Verrät mir, wie böse mein Stolz war. Glück gibt uns Demut: Fleisch und Brot, Wein, Weib: von Gott kommt Stolz und Tod! Was tun? Man darf nur danken Dir und der frohen Stunde. ES GIBT DOCH SÜSSE Es brennt die Scham: denn grabhin zieht Uns Torheit durch die Stunden. Ich hätte bald ins böse Lied Ins Urteil mich gefunden. Es gibt doch Süße! Zu gestehn Fällt schwer: ein Kind kann zwingen. Es bleibt die Scham: denn grabhin sehn Wir Furcht und Klagen schwingen. BALLADE Ein geschändeter Leichnam Erschlagen im Walde. Seinen Feinden wehe zu tun Hat keiner verstanden wie er. Nacht war's und einsam der Weg, Da horcht er: Sie lauern ihm auf. Narrheit ist Betteln, ist Angst, Verlangt es die Wölfe nach Blut. Tauch auf! Es enttauchte der Furcht Seine Seele und lachte der Kälte. Enttaucht! Wie lüsternen Grimms Er nach seinem Dolche griff! Ein geschändeter Leichnam Erschlagen im Walde. UNLUST Die Begierde hat sich schlafen gelegt, Es bleibt das Fieber. Der köstliche Mut der Entsagung Er wäre mir heute gegeben. Die Liebe aus. Was ich liebte, gelöst. Die weiblichsten Glieder Versagend an meiner Ermattung, Ich sehe sie über mir schweben. WERBUNG Durch Hoffen und durch Warten wird Der Sinn gemein. Du Holde! Frag nicht lang! Will dich befrein. Auf junge Blüten fällt Nacht: nicht so wunderbar, Wie gegen deinen Hals Dämmert dein Haar. Dein Auge fragt: Mein Wort Klang fremd: es klang doch rein. Oh, ich will ewig fremd Deinem Bangen sein. Das Müssen und das Leiden schenkt Kein Abend so klar. Demütig reicht die Freude Den Becher dar. SPÄT NACHTS Woher dein Licht, entlaubter Hain? Du schimmerst in tiefem Blau. Wie Adern sind Deine Äste. Ist's von der Stadt: der Widerschein? Ich kam dorther. Die Nacht war trüb und die Gassen Klangen vom Regen: beim matten Glanz der Laternen Und sonst von allem Licht verlassen. O Hain, du nimmst dein Licht aus weiten Fernen! GESTÄNDNIS Ich hasse vor allen Dingen den Tod Und will mich töten. Dies letzte, verzweifelte Wagen Ist mir bis heute geblieben. Wo fährst du hin, verfahrener Sinn Auf polterndem Wagen? Es müßte in Scham jetzt erröten Die Wange mir, könnte ich lieben. Man wirft sich in die Arme des Tods Noch immer am besten. Den Bettel den Bettlern lassen. Den Tod im Sturze noch hassen! ERINNERUNG Es will kein Baum So wie die Linde blühen! Und ist: Die Zeit und ist Der Duft. O Traum. Es war ein Morgenwind, Sollt' ich dich küssen: Ich hätte weinen müssen Im Morgenwind! MORGENTRÄUME Mit der Morgenröte erstem Lohen Ist ein braunes schlankes Pferd entflohen: Klingt sein Hufschlag in den hohlen Gassen, Hat uns alter tiefer Gram verlassen. Dringt der Hall an unsre Träumerohren, Weckt er Drang und Lust, die neugeboren Aller Not entkamen: Ein Versöhnen Wiegt uns in der Erde dumpfes Dröhnen. Lassen wir uns wiegen: fort uns tragen -- Fern im Saal, wo Raum und Wände ragen Wandeln wir dahin mit leichten Schritten, Alle Schwere ist vom Kleid geglitten. MELANCHOLIE Ein nacktes Jungfräulein hängt An einem Galgen: das Blut, das von Mund und Nase Und sonst herunter geflossen, bildet im Rasen Eine rote Lache, die mählich schwarz gerinnt So wie das Blut der lehmigen Pfützen umher Mit der sterbenden Abendröte vergeht. Sie sind: die Pfützen, die Augen der Dämmerung. Doch gegen das weiße ungeküßte Knie des Weibes Fliegt ein Rabe: Wie unmelodisch Ein Rabenflügel sich gegen den Rasen zeichnet Ehe die Dämmerung ganz herein ist. UNMUT Spart euch den Trost! Der Wahnsinn ist Der Gläubiger der Geschlagenen. Und ihm verfällt des Elends wache Brut. Spart euch den Spott. Denn wie ein Schiff der sturmzerpeitschten Flut Sind Worte mir zur Last: verhaßt die Blicke Der Gütigen. Ich hasse: wenn weit durch das zitternde Land Der Frühling mit grünschattenden Pfeilen zielt. Ich liebe es, wenn um der Männer Stirn Das Grün des Elends spielt. Ihr seid mir Brüder: in Todes Hirn Begraben will ich allen freien Mut. DER EINSAME Und bald erlischt der Kerze Flackerlicht. O meine Seele! Jetzt noch ein Gedicht! Die Welt ist grau und bleiern wog der Tag, Wie er oft kommt und wie ich ihn nicht mag. Das Leben ist mir wie die Liebe weit Und bald umfängt mich tiefe Dunkelheit. Auf eines Knaben Schulter mein Knabenkuß Mir Leben noch und Tod durchleuchten muß. DER INDIVIDUALIST Ein Weib zu suchen! Wozu? _Das_ Geschäft Besorgen noch immer hundert und aberhundert. Sterben! Warum? _Die_ Arbeit Wird heute von tausend gesunden Männern getan. Was kann ich Besonderes tun? Ohne Sorge sein. ABEND Was wünscht die Seele? Tod zu spenden oder Sich dem Abend preiszugeben, wie das Rohr Dem Wind die schwanken Rispen preisgibt: schlanke Rehe Schmiegen sie sich. Nieder auf sie Sinkt im Dämmern Furcht. TANZLIED Es gibt kein Schmeichelwort, hold wie dein Tanz. Und ich muß hier sein, dich zu sehn und frage mich: Du Schöne, muß ich sein und frage dich Wie komme ich her? Nicht Leben noch Tod Ist Trost für mich. Verloren, verloren. Ich fühle mein Gerippe, hasse mich. Es gibt kein Wort so traurig wie dein Tanz. MORGEN Es hebt sich, senkt sich des Windes Flüstern. In des Morgens ragende Räume Stechen die goldenen Zweige der Bäume Unbewegt: so leicht sind die Blätter. Trinke! Die Kühle des Morgens in durstigen Zügen, Süß: wie den Vertrauenden betrügen. Tausend Lockungen Tanzendes, springendes Lichtes, strahlendes Gold! Traue dem Freund nicht! Alles sind Lügen. Einsam ist der Genuß, Ist die Lust am Gold Allen gemeinsam die Gier, ich bin nach Einsamkeit lüstern. SORGE Schwarzgraue Wolken hangen hernieder, Das Gewicht der Wolken an der Himmelswage Vermag die Sorge nicht zu heben, Die Sorge, die mich zermalmen wird. Und die Gedanken fliehn Vor der Not in die Irre. Und ich spreche zum Freunde, zum guten: Wie alt, Wie alt und gestorben grau diese Wolken sind! Keine Glut noch Farbe in ihnen. Ein Totenschädel, Ein alter Schädel, der nicht mehr im Dunkel leuchtet, Wäre noch hell gegen sie wie der glimmende Mond. ERWACHEN BEI DER GELIEBTEN Die Holde schläft: zu früh bin ich erwacht: Ein Wort ist süß und gelte diese Nacht. Ich werd' es heute nicht, nicht morgen tun Doch irgendwann und selig kann ich ruhn. Ich töte dich. WUNSCH Ein einfaches, leichtes Kleid! Ein leichter Gang! Ein Mädchen, das hie und da Meine Lenden geschmeidiger macht, Ihm dankbar sein dürfen und eins! Verschont die Seele. FREUDE Durch den blauen See zu schwimmen! Du feuchtes Vergessen, Durch den klaren Tag zu wandeln! O holdes Erwachen! Durch eisigen Sturm zu schreiten! Du ewiges Bangen! O munteres Leben! WEINLIED Starker, goldener Wein! Du bist Wie das Glück im Spiel. Ewig gleich aus deinem Innern, ob Wir wild werden, toll werden, bös werden, Strahlt die Verlockung. Du und ein fragendes Kind! Ihr weckt Das arge Wissen in uns, doch ihr Gebt auch das Vergessen. Du bist die Lust zu gestehen, bist Die Lust zu verhehlen, dein Ist Klarheit und Heimlichkeit. Ewig gleich aus deinem Innern, ob Wir traurig sind, ob wir froh sind, Strahlt die Verlockung. Und du bist wie die großen Geister. Du machst uns stolz, bis wir Hintaumeln, machst uns stark, bis du Uns umwirfst. Freund, Verführer und Herr! Denn dein heiliges Sein Ist nicht erkannt, nicht gewürdigt. ARISTOGEITON Drei Frühlingstage war ich bang um dich. Ich wußte nichts. Doch ahnte ich -- Böses. Schöner Knabe, folgsam der Sünde! Später vergaß ich. Drei Wochen später! Da erzähltest du mir. Ich dachte: daß diese Dinge Ewig die gleichen sind! Das ist das Schöne. Daß er dir Gift geschickt hat! Weil -- du ihn batest darum In der Stunde der Scham, Ist schön. Ich mußte doch lachen. Das Gewissen tilgt den Dünkel nicht. Und die Götter müssen uns verdammen. Alles Tun und unsre Einsicht ist Furchtbare Frechheit. Einst war mir der Gedanke traurig, Daß diese Dinge ewig die gleichen: Jugend, Sünde, Scham, Verwirrung, Erwachen. Dann fand ich das Ewige schön. Jugend, Sünde, und: daß du mir all das Erzählen mußtest: folgsam den Göttern, Schöner Knabe, dem Tode entronnen! Wie ich dich liebe! ZWEIFEL Ach, wir wissen von keinem Gedanken, wann er Neu war, von keiner Schönheit, wann sie Schwand und erschien, von keiner Tat, wir erkennen Unsre Schuld nicht. Darum laßt uns verehren, es wäre ja schmählich, Wollten wir deshalb verehren, weil wir wüßten: Denn von jeher liebte ein Mensch, ins Hirn dem Andern zu spucken. KLAGE UM DEN WEIN Der Wein, wo kam er hin? Er gab uns Glut, Dem Geist Besinnung und dem Toren Mut. Der gute Wein, wo ist er hingekommen? Ich glaube: die Klugen haben ihn fort genommen. Die Männer starben. Weiber halten haus. Der Trost der Klugen hielte den Wein nicht aus. Der Wein, der würde verraten: es weint das Land, Es trauert der Geist, nur Bureaumädchen blieb noch Verstand. ELEND Komm, schneller Tod. Der Morgen blaut so heiter. Ich wandle durch die Gassen, Tod, so matt. Mich stiert ein Kind an. Flammen über die Stadt! Ein welkes Kind nicht weit von seinem Vater. Der bange Mann hofft immer weiter. Tod, leichter Reiter! Flammen über die Stadt! Komm, schneller Tod! ERNÜCHTERUNG Gestorben ist das Abenteuer Und auch mein Hürchen hat es satt. Der Morgen graut: Erloschen ist das Feuer, Das Hündchen Liebe liegt zu Tode matt. Es mag das Tier nichts Rechtes wittern Wie wir: seitdem die Lust entflog. Noch lacht in uns der Spott: ein armes Zittern! Des Morgens Drohn lügt, wie die Nacht uns log. ÄSTHETIK DES KRIEGS Nur der erschaut die schönen Berge wirklich, Der keine Zeit hat, sie zu bewundern. Die Soldaten im Süden, nicht die Touristen sehn Die Dolomiten am besten. Denn die Natur, ob sie schön oder grausam sei: Für unsre leere Zeit ist sie nicht gemacht. Und wirklich sieht den Krieg nur einer, der irgendwie Keine Zeit für ihn hat. Der Soldat vielleicht, wenn er daheim Bei seinem Weibe ruht. HERBST Der Abendhimmel, grau und taub Sei Tafel meinem Stift. Der starren Bäume fahles Laub Sei meines Liedes Gift. Das Spiel von Liebe und von Tod Kann warten keine Stund'. Noch leuchtet ihm des Waldes Rot, Noch sind die Karten bunt. STIMMEN Er: Laß mich allein, ich falle zur Beute Dem, was die tiefste Schmach du nennst. Das »Morgen« gilt mir nicht, nicht mehr das »Heute«, Nur eine Stunde noch, die du nicht kennst. Staub bin ich dann und fremder Stürme Raub und Erde: Auf mir lastet die Nacht. Bald schlummert ein Schmerz: Was in mir wacht, Ist Kummer, Angst, Beschwerde. Sie: Du reißt dich los. Ich höre noch: Du sinkst. Weiß nicht, in welchem Meer du ertrinkst. Bin ich jetzt die Verlassene, Befreite? War stets doch die zu jedem Schmerz Bereite. REUE DES DICHTERS Meine Gedichte -- Alle miteinander Verbrennen! Nur eines schrieb ich Einstens! das feiert den Mut Des Helden und heißt: Keine Furcht! Keine Furcht vor dem Wein! LIED DER HELDEN Ob wir liegen und harren oder den Tod Zu belauern, -- hinaus schreiten: Wir fühlen das Schöne, daß wir nicht wissen, woher Uns der Mut kommt. Wir müssen siegen. Dann haben wir im Frieden mehr zu essen! Ach, jeden überkommt einmal die Stunde Der Furcht. Wo der Tod uns treffe! Einsam oder bei den andern: Nicht zu wissen, ist gut. Das göttlich Schöne ist, daß wir nicht wissen, woher Uns der Mut kommt. DER UNTAUGLICHE Es liegt doch ein köstlicher Spott darin, Sage ich es der Einsamkeit oder einem holden Mädchen? Es ist doch ein eigentümlicher Hohn Gottes, Daß ich lebe, wenn Tausende sterben. Es ist doch ein köstliches Ausruhn, Sage ich es der Einsamkeit oder einem holden Mädchen. Ich danke es der ewigen Hoheit Der Nacht, daß ich froh bin zu atmen. DER TRINKER AUF DEM SCHLACHTFELD Du! schläfst im fließenden Wein! Du! rufst im Traum. Hier, Tod, hat dein Spiel Lichten freien Raum. Resignation. Du große Stille! Der Ruf nach Heldentum ist Verzweiflung des Herzens. Und doch gibt es Männer. Ihr leuchtenden Sterne! Der Ruf nach Schönheit ist nur Verzweiflung der irren Sinne. Du große Stille! RUF Du hoher Ton der Geige! Diese Zeit Ist nicht die meine und die Tage fliehn. Du Jubelton der Geige! Ach, es starb Die Jugend und mich freut kein Siegen mehr. Du Siegeston der Geige! Ewig frißt Der Gram! Ihr Armen! Laßt die Bäume blühn. BEKENNTNIS Um des Geistes Morgenschlummer Aufzuwecken, schreibe ich das Gedicht. Da aus all dem toten Kummer Eine Stimme meinem Glühen Antwort spricht. Stimme eines schlanken, frohen Mädchens, das kein andres Opfer kennt Als ein Lachen, kühlend: die da lohen Nachtgeborne Flammen, sonst kein Opfer kennt. Nimm den ewig grünen dunkeln Lorbeer auf dein Haupt, wie Feuer brennt, Berge ragen und die Sterne funkeln: So bekenne: ob man stolz dich nennt. Dem erstummt die Welt und Einsamkeiten Dich im Fragen sternengleich umziehen Wie im Traume, wenn du meinst zu schreiten Über hohe Dächer, Türme hin. MAHNUNG Stille! Freund! Es lernt sich alles. Wer die Scham verlernt hat, ist Jeglichen Verbrechens fähig. Längst begehrt mein Herz: zu sehen Wie im Kampf der Feige kühn wird Und wie aus dem kältesten Grauen Jäh die Grausamkeit erwacht. Preist nicht den Gewinn der Arbeit! Ja: der Durst begehrt nach Säure! Wohl! Bedenk: Das Herz verlangt nicht Obst: es will gestohlene Früchte. Meide Worte, die uns rühren: Sie verführen, und im Herzen, Das Verführung schon gekostet Und verspürt hat, wacht die Tücke. Schweigt von Gott! Schweigt von der Plage! Glaubens Reden stört die Andacht, Stört die stille Scham des Mannes. Schweigt von Tugend und von Sünde. Darum still! Und müßt ihr reden, Sprecht in leichten lockern Worten, Die den Tänzer nicht beschweren, Nicht des Weines Licht verdunkeln. ABSCHIED Es ertrinken die Sterne In tiefem Blau. Des Morgens Kahn ziehn ferne Schimmernde Segel, Zeigen uns, wie unergründlich tief Die schwindende Nacht ist. Freund! Gefahr und Weib Gilt. Was? Kopf hoch und munter. Torheit ist unser Wundern, Torheit ist das Verachten. Freund! INHALTSÜBERSICHT Seite Phantasia desperans 5 Frage 5 Cantate 6 Abend 6 Erfüllung 7 Es gibt doch Süße 7 Ballade 8 Unlust 8 Werbung 9 Spät nachts 9 Geständnis 10 Erinnerung 10 Morgenträume 11 Melancholie 11 Unmut 12 Der Einsame 12 Der Individualist 13 Abend 13 Tanzlied 13 Morgen 14 Sorge 14 Erwachen bei der Geliebten 15 Wunsch 15 Freude 15 Weinlied 16 Aristogeiton 17 Zweifel 18 Klage um den Wein 18 Elend 19 Ernüchterung 19 Ästhetik des Kriegs 20 Herbst 20 Stimmen 21 Reue des Dichters 21 Lied der Helden 22 Der Untaugliche 22 Der Trinker auf dem Schlachtfeld 23 Ruf 25 Bekenntnis 24 Mahnung 25 Abschied 26 Anmerkungen zur Transkription Hervorhebungen, die im Original g e s p e r r t sind, wurden mit Unterstrichen wie _hier_ gekennzeichnet. End of Project Gutenberg's Unser täglich Gift, by Otfried Krzyzanowski *** END OF THE PROJECT GUTENBERG EBOOK 52183 ***